Das Thema des diesjährigen und dritten Creative Entrepreneurship Day am 12. Juli 2023 ist diesmal:
„AI in CI“
(artificial intelligence in creative industries)
Wie verändert Künstliche Intelligenz die Berufe und Geschäftsmodelle im Kultur- und Kreativsektor?
Durch die Covid-Pandemie wurde der Kultur- und Kreativsektor bereits enorm in Mitleidenschaft gezogen. Durch die aktuelle Diskussion zu ChatGPT ist nun die Künstliche Intelligenz (KI) als neues Change-Momentum in aller Munde. Es scheint, als würde eine noch umfassendere und umwälzendere Transformation auf den Kreativsektor sowie schöpferische, Intellectual Property- und copyright-basierte Berufe zukommen. Über die Gefahren der KI wird mittlerweile in vielen Foren diskutiert. Werden durch die KI bisherige Kreativberufe, ihre Einkunftsgrundlagen, ja sogar ihre Existenz bedroht? Oder hat KI vielleicht auch das Potenzial, die Kreativwirtschaft sogar zu pushen?
Am dritten CE Day soll gezielt über die Auswirkungen, Chancen und Risiken für kreative und schöpferische (meist freie) Berufe, die durch die enorme Entwicklung von KI entstehen, diskutiert werden. Hierbei stehen Themenbereiche wie Selbständigkeit, freie Berufe, Geschäftsmodelle, Einkunftsquellen u.v.m. im Vordergrund. Da der Kreativsektor sehr divers und komplex zusammengesetzt ist, stehen zunächst die Bereiche Design und Musik im Vordergrund. Ebenso soll hierbei auf die Bedeutung der Sensibilisierung und Qualifizierung in und an den Hochschulen hingewiesen werden.
Neben einer einführenden Key-Note-Speech werden zudem zwei Podiumsdiskussionen mit Expert:innen, Studierenden, Dozent:innen sowie angehenden Gründer:innen geführt, in denen über die Chancen und Gefahren der KI in der Kreativwirtschaft mit einem Fokus auf Design und Musik debattiert wird. Mit informellem Netzwerken bei einem Umtrunk endet die Veranstaltung.

Vorläufiger Programmablauf
13:00 Uhr: Einlass und Betrachtung der studentischen Projekte
14:00 Uhr: Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung durch Prof. Dr. Elmar D. Konrad
ca. 14:10 Uhr: Grußwort der Präsidentin der Hochschule Mainz Prof. Dr. Susanne Weissman
ca. 14:20 Uhr:
Key-Note-Speech
Prof. Dr. Herbert Grüner
Rektor und Geschäftsführer New Design University Privatuniversität St. Pölten
Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee
„Künstliche Intelligenz auch schöpferische Kreativität? – Umwälzende Herausforderungen für die Kreativbranche”

ca. 14:45/15:00 Uhr:
Impulsinterviews und Podiumstalk I mit Themenschwerpunkt DESIGN
„KI: Chancenpotenzial für den Kreativsektor” versus „KI: der Tod von copyright-basierten Geschäftsmodellen“
Die Entwicklung der KI hat auch die Welt des Designs tiefgreifend verändert. KI-Anwendungen wie generative Design-Tools ermöglichen es Designer:innen, schnell eine Vielzahl von Designoptionen zu erstellen und zu optimieren, die auf bestimmten Parametern und Zielen basieren. KI kann und wird die Designprozesse somit nicht nur erweitern und beschleunigen, sondern auch zeitraubende Routinearbeiten übernehmen. Darüber hinaus helfen KI-Tools hochwertige Designvorlagen für alle anzubieten, die Nutzern ohne formelle Designausbildung erlauben, attraktive und effektive Grafiken zu erstellen.
Aber auch hier kommen durch und mit der KI im Design Fragen und Bedenken auf. Wird sie letztendlich menschliche Designer:innen ersetzen? Welchen Einfluss hat auf lange Sicht die KI auf das Verständnis von Kreativität und Originalität? Wie wird sich die Rolle freischaffender Designer:innen verändern? Sind traditionelle Geschäfts- und Erlösmodell noch umsetzbar? Nicht nur hierzu soll in diesem Podium untereinander aber auch mit dem anwesenden Auditorium und den digital Teilnehmenden diskutiert werden.
Prof. Claudia Nass-Bauer (Hochschule Mainz)
Silke Philipps-Deters (descom)
Jörg Sabrowski (Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz)
Moderation Prof. Dr. Elmar D. Konrad (Podium) und Florian Koch (Online)

ca. 15:45/16:00 Uhr:
Impulsinterviews und Podiumstalk II mit Themenschwerpunkt MUSIK
„KI als Demokratisierung der Musik“ versus „Braucht es bei KI überhaupt noch einen Beethoven“
Die Musikindustrie wurde stets von technologischen Innovationen beeinflusst und vorangetrieben. Insbesondere die Digitalisierung und das Internet bestimmte (und tut dies immer noch) enorme Transformationsprozesse. Nun steht jedoch eine neue Ära der Transformation bevor: die Ära der Künstlichen Intelligenz. KI wirkt sich auf eine Vielzahl von Bereichen aus, von der Komposition und Produktion über das Mixing und Mastering bis hin zum Musikvertrieb, dem Marketing und Künstlermanagement sowie neuartigen Erlösmodellen. Mit KI-Tools können bereits Kompositionen erstellt werden, die auf Stil und Struktur berühmter Musiker:innen sowie auf aktuelle Trends aufbauen. Somit kann Musik auf eine Weise erschaffen werden, die vor wenigen Jahren noch unvorstellbar gewesen wäre.
Allerdings wirft die Integration von KI in die Musikindustrie auch Fragen auf. Könnten diese Tools Musiker:innen und Produzent:innen ersetzen? Wie verändert KI die Art und Weise, wie wir Musik hören, machen und schätzen? Sind bestehende Geschäfts- und Erlösmodelle für freischaffender Musiker:innen so noch umsetzbar? Diese Fragen und noch mehr sollen auf zweiten Podium des dritten CE Days erörtert und diskutiert werden.
Dr. Christiane Albiez (Mitglied der Geschäftsleitung SCHOTT MUSIC GmbH & Co. KG Mainz)
Sebastian Gsuck & Nûjîn Kartal (MediaApes Neustadt/Berlin)
Prof. Holger Reckter (Hochschule Mainz)
Prof. Dr. Stefan Schulte-Holthaus (Hochschule Macromedia München)
Moderation Prof. Dr. Elmar D. Konrad (Podium) und Florian Koch (Online)

spätestens ab 17:00 Uhr: Abmoderation und offizielles Ende
ab ca. 18:00 Uhr: Netzwerken und Umtrunk

Termin: Mittwoch, 12. Juli 2023
Zeit: 13:30 Uhr bis 17:00 Uhr
Ort: LUX Pavillon der Hochschule Mainz
Format: hybrid
- Teilnahme in Präsenz vor Ort im LUX nur durch Einladung
- Teilnahme via ZOOM offen für alle und kostenlos


Kurzbiofragien der Referierenden
Prof. Dr. Herbert Grüner
Herbert Grüner ist seit 2017 Rektor New Design University Privatuniversität St. Pölten. Davor war er von 2012 bis 2017 Rektor Hochschule für Künste Bremen und von 2002 bis 2006 Präsident Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Seit dem Jahr 2007 ist er zudem ordentlicher Professor für Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften, Fachgebiet Theorie und Geschichte an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee. Seine Forschungs- und Publikationstätigkeiten sind in den Schwerpunkten Kreativwirtschaft, Unternehmensgründung sowie Hochschulmanagement. Neben vielen weiteren Tätigkeiten und Mitgliedschaften in Gremien und Verbänden, wie z.B. dem Deutschen Wissenschaftsrat, ist er auch Mitglied des Hochschulrats der Hochschule RheinMain


Prof. Dr. Susanne Weissman
Susanne Weissman ist seit 1. März 2020 Präsidentin der Hochschule Mainz. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Landeshochschulpräsidentenkonferenz (LHPK) Rheinland-Pfalz, Mitglied im Vorstand der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ und der Hochschulallianz für den Mittelstand sowie Mitglied im Präsidium des Gutenberg Digital Hub. Von März 2008 bis Februar 2020 war sie Vizepräsidentin der Technischen Hochschule Nürnberg und in dieser Funktion verantwortlich für die Themenbereiche Personalentwicklung, Hochschulentwicklung und Digitalisierung sowie für die „OHM Professional School“. 2004 wurde sie an die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm berufen und lehrte als Mitglied der Fakultät „Sozialwissenschaften“ Sozial- und Organisationspsychologie in Bachelorstudiengängen, sowie Theorien und Praxis der Beratung im Master. Neben ihrer Tätigkeit in der Lehre und in der Hochschulleitung war sie immer wieder in verschiedenen Gremien als Expertin und Gutachterin aktiv, unter anderem als Mitglied der Jury für das Deutsche Internetinstitut. Nach ihrem Lehramtsstudium für Grund- und Hauptschulen studierte sie Psychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo sie 1992 promoviert wurde. Bis zu ihrer Berufung war sie als approbierte Psychotherapeutin, Supervisorin und als Unternehmensberaterin selbständig tätig.


Prof. Claudia Nass-Bauer
Claudia Nass Bauer ist seit 2021 Professorin für Design-Strategie an der Hochschule Mainz im Fachbereich Kommunikationsdesign. An der Hochschule Mainz leitet Claudia Nass Bauer das Projekt Hybrida, das sich auf die Entwicklung von Methoden und Werkzeugen konzentriert, die eine wertorientierte und interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Entwicklungsprozessen von KI-Software-Systemen ermöglichen. Außerdem beschäftigt sie sich am Fraunhofer IESE mit User Experience (UX)-Forschung und -Design mit einem starken Fokus auf die Entwicklung neuartiger Kundenerlebnisse für digitale Ökosysteme. Seit 2006 liegt ihr Schwerpunkt dort auf der Entwicklung und Erprobung verschiedener User Centered Design (UCD)-Methoden sowie deren Umsetzung im Rahmen von Forschungs- und Beratungsprojekten für zahlreiche Industriekunden aus unterschiedlichen Bereichen. In Zusammenarbeit mit anderen Kollegen am Fraunhofer IESE untersucht sie derzeit den aktuellen Einsatz von KI-Tools im Rahmen des UCD bzw. welche Vorteile und Risiken damit verbunden sind.


Silke Philipps-Deters
Die beruflichen Stationen der Kommunikationdesignerin führten Sie unter anderem zum Design und Vertrieb von Produkten, zur Geschäftsführung eines Designstores und zu freiberuflichen Tätigkeiten als Kommunikationsdesignerin. Diese Erfahrungsvielfalt ermöglicht ihr auch heute einen schnellen Perspektivwechsel zwischen Erwartungen der Kultur- und Kreativwirtschaft, der Politik und den Ansprüchen der mittelständischen Wirtschaft. Frau Philipps-Deters ist Netzwerkerin aus Leidenschaft und hat es sich als Projektleiterin beim Designforum Rheinland-Pfalz zur Aufgabe gemacht, die Kultur- und Kreativszene des Landes zusammenzubringen und sichtbar zu machen.


Jörg Sabrowski
Jörg Sabrowski, Diplom-Volkswirt, ist im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz Referent für Kreativwirtschaft. Zudem ist er Vorsitzender des Länderarbeitskreises Kultur- und Kreativwirtschaft der Wirtschaftsministerkonferenz.


Dr. Christine Albiez
Christiane Albiez ist seit über zwanzig Jahren beim größten unabhängigen Musikverlag Europas, der Schott Music Group, tätig. Sie absolvierte ein Studium der Germanistik, Musikwissenschaft und Kommunikationswissenschaft in Bonn und Berlin; anschließend promovierte sie bei Prof. Norbert Miller an der Technischen Universität Berlin. Während dieser Zeit schrieb sie über 100 Programmheft-und Booklettexte, Buchbeiträge sowie regelmäßige Kolumnen (u.a. für Berliner Philharmoniker, Münchner Staatsoper, mehrere Kammermusik- und Komponistenlexika, Berlin Classics).
Nach freien Tätigkeiten als Lehrbeauftragte (Freie Universität Berlin), als Redakteurin bei einer Werbeagentur (Kommunikationskontor Berlin), als Journalistin (Berliner Zeitung, Süddeutsche Zeitung) und in der Programmberatung (Berliner Philharmoniker) begann sie 2001 bei Schott Music. Hier war sie zunächst Unternehmenssprecherin und Head of Promotion, bevor sie 2019 in die Geschäftsleitung des Verlages eintrat. Seither verantwortet sie den Bereich Bühne und Konzert und ist weiterhin Sprecherin des Verlages. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit publiziert sie zu Themen des Musiklebens, engagiert sich in der Weiterbildung von Berufsanfängern und arbeitet in verschiedenen Jurys (u.a. Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg) mit. Sie lebt in Berlin und Mainz, ist leidenschaftliche Chorsängerin und liebt Musik in nahezu jeder Form.

Prof. Dr. Stefan Schulte-Holthaus
Stefan Schulte-Holthaus lehrt Musik- und Medienmanagement am Campus München der Hochschule Macromedia. Als Chartmusiker, Musikmanager und Unternehmer kann er über 20 Jahre Erfahrungswissen in seine Lehre einbringen. Zudem hat Herr Schulte-Holthaus im Fachgebiet Unternehmensgründungen und Unternehmertum an der Universität Hohenheim promoviert. In seiner wissenschaftlichen Arbeit verbindet er die psychologischen und wirtschaftlichen Aspekte von unternehmerischem Handeln an der Schnittstelle von Entrepreneurship, Digital Business und Kreativwirtschaft.


Sebastian Gsuck
Sebastian Gsuck ist Unternehmensgründer, Futurist wie auch Spezialist im Bereich 3D Audio und immersiver Experiences. Er hat Erfahrungen als Toningenieur aus diversen Musikstudios und verschiedensten Bereichen und führte eine eigene Werbeagentur. Mitbegründer der MediaApes GmbH. Er managet und produziert unterschiedliche Künstler:innen und kreiert 3D Audio Konzepte (Kopfhörer 3D & 3D Lautsprechersysteme wie Auralite3D). Seine Leidenschaft besteht darin, neue Businessmodelle und Produkte in unterschiedlichen Industrien zu formen. Er glaubt, dass die Kombination von unterschiedlichen Technologien und Expert:innen Ideen zum Leben erweckt.


Nûjîn Kartal
Nûjîn Kartal ist in immersiven Technologien, Produktionen und 3D Audio Aufnahmen spezialisiert. Verschiedene Projekte in Bereichen wie Sport, Musik, Film und anderen Industrien verhalfen ihm zu vielfältigen Erfahrungen. Mit einem Hintergrund in Soziologie, Philosophie und Sound & Musicproduction arbeitet er als Teil der MediaApes an immersiven Installationen Audiokonzepten und Produktionen (Kopfhörer 3D & 3D Lautsprechersysteme wie Auralite3D). Sein Ziel ist es, Menschen eine grenzenlose Erfahrung zu bieten, sodass das Erlebnis selbst und nicht die Technologie im Mittelpunkt steht.


Prof. Holger Reckter
Prof. Holger Reckter ist seit 2010 Professor für Medieninformatik an der Hochschule Mainz im Fachbereich Gestaltung. Er studierte Informatik an der Technischen Universität Berlin mit Nebenhörigkeit an der Hochschule der Künste Berlin mit dem Schwerpunkt User Interface bei Prof. Joachim Sauter. Nach seinem postgradierten Studium der audiovisuellen Medien an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) war er dort im Anschluß als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, bevor er in leitend in die Agenturwelt mit dem Fokus interdisziplinärer und crossmedialer Projekte wechselte. 2003 bis 2010 war er Professor an der Hochschule Harz für multimediale Schnittstellen und Produktion interaktiver Anwendungen. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Interaktion (ID/XD) mit rechnerbasierten Mitteln u.a. im Bereich raumbasierter Installationen, der Virtuellen und Erweiterten Realität, sowie der generativen Medien. Prof. Holger Reckter war Mitautor diverser wissenschaftliche Veröffentlichungen und Projekt im Bereich der computerbasierten Interaktion. Er publizierte u.a. auf der internationalen ACM Konferenz NIME (New Interfaces for Musical Expression) und ist Mitgründer und Organisator des seit 2008 regelmäßig stattfinden Workshops für Innovative Computerbasierte Musikinterfaces auf der Konferenz Mensch und Computer.


Prof. Dr. Elmar D. Konrad
Elmar D. Konrad hat die erste und einzige fachübergreifende Gründungsprofessur in Rheinland-Pfalz inne. Als Professor für Interdisziplinäres Gründungsmanagement und Kreatives Unternehmertum an der Hochschule Mainz leitet er seit September 2010 das iuh – Institut für unternehmerisches Handeln der Hochschule Mainz. Sein Forschungsschwerpunkt ist Cultural & Creative Entrepreneurship sowie Erfolgsfaktoren in den Creative Industries.


Florian Koch
Florian Koch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand das iuh – Institut für unternehmerisches Handeln der Hochschule Mainz. Er studierte Wirtschaftswissenschaften (BA) und Wirtschaftspsychologie (MA). Er forscht und lehrt er an der Hochschule Mainz im Bereich Creative Entrepreneurship und Ambidextrie. Zudem promoviert er kooperativ an der TU Darmstadt. Außerdem hält er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd.
