EXIST-Gründerstipendium: Anchorpoint

EXIST-Gründerstipendium: Anchorpoint

Es ist nicht leicht ein Startup zu gründen. Es gehört eine Menge Mut und Enthusiasmus dazu, hierfür auch einen gut dotierten festen Job aufzugeben, wie im vorliegenden Fall zum Beispiel am ZDF. Und es macht das ganze Vorhaben nicht einfacher, wenn eine solche Gründung auch noch in die Hochzeit der Pandemie fällt. Das Start-up-Team Anchorpoint, bestehend aus Jochen Hunz, Matthäus Niedoba und Dennis Schlösser, haben aber all diese Herausforderungen hervorragend gemeistert. Das Team wurde seit August 2020 bis Ende Juli 2021 als ein mit einem EXIST-Gründerstipendium gefördertes Gründungsprojekt an der Hochschule Mainz unterstützt und gecoacht. Die Projektleitung des EXIST-Vorhabens für die Hochschule Mainz hatte Prof. Dr. Elmar D. Konrad, Leiter des iuh – Institut für unternehmerisches Handeln, inne. Dem Team Anchorpoint wurde zudem an der Hochschule ein Raum gegenüber dem iuh zur Verfügung gestellt. Als Mentor fungierte Prof. Tjark Ihmels, Professor für Interaktive Gestaltung am Fachbereich Gestaltung. Anchorpoint hat die EXIST-Förderzeit sehr erfolgreich und mit sehr guten Zukunftsaussichten abgeschlossen und steht nun auf eigenen unternehmerischen Beinen. Für den weiteren unternehmerischen Weg wünsche wir anchorpoint: vivat, crescat, floreat ad multos annos!

Executive Summary

In Filmen kaum wegzudenken, in Videospielen die technische Grundlage und in Branchen wie Automobil, Medizin oder Möbeldesign auf dem Vormarsch – 3DComputergrafik ist überall präsent, auch dort, wo wir sie nicht erwarten. 3D-Grafik ist komplex und wird immer komplexer. Vor zwanzig Jahren benötigte eine Computerspielfigur einen Grafiker und einige Kilobyte an Daten. Heute braucht es dafür ein ganzes Team und Daten in Dimensionen mehrerer Gigabyte. In derart aufwändig gewordenen Projekten werden Koordination und Übersicht zur Herausforderung. Überlastung und Komplexitätsmanagement verbrauchen Unmengen an Zeit und Ressourcen und führen zu Frustration bei den Beteiligten. Die Fehleranfälligkeit steigt, was zu verpassten Fristen und Überstunden führt.

Ein vergleichbares Problem gab es bereits zu einem früheren Zeitpunkt in der Softwareentwicklung. Dieses wurde durch die Entwicklung von Plattformen wie „Github“ gelöst, die sich mittlerweile zu einem Industriestandard entwickelt haben. Aufgrund der deutlich höheren Datenmengen und abweichenden, komplexen Dateiformaten sind diese jedoch für den Einsatz in 3D-Projekten nicht geeignet.

Mit dem Wachstum des Marktes für 3D-Computergrafiken steigt auch der Bedarf nach einer bedienbaren und zuverlässigen Kollaborationsplattform – diesen wollen die Gründer mit ihrer Software decken. Mit dieser Software werden Dokumentation, Versionskontrolle und repetitive Prozesse automatisiert. Sie vernetzt die Macher von 3D-Computergrafik und wird zur zentralen Plattform der Projektarbeit. Durch ihren Einsatz werden Fehler vermieden, Projektkosten gesenkt und die Digitalisierung der 3D-Computergrafik-Branche vorangetrieben.

Das Team (Matthäus Niedoba, Dennis Schlösser und Jochen Hunz) ist mit den auftretenden Problemen vertraut. Die Teammitglieder bringen wissenschaftlichen Hintergrund und Berufserfahrung aus Wirtschaft, Design und Informatik mit. Zusätzlich griffen sie auf ein berufliches Netzwerk zurück, um ihre Software nah an der Zielgruppe entwickeln zu können. Mit dem EXIST-Gründerstipendium wurde die Software zur Marktreife gebracht und die Unternehmensgründung konnte vorbereitet werden.