Unternehmertum und Kultur sind keine unvereinbaren Gegensätze. Vielmehr ist eine Interaktion und eine Synthese zwischen ihnen angesichts knapper öffentlicher Haushalte und einer zunehmenden Zahl von Neugründungen im Kultursektor wünschenswert. Dies wurde durch die Covid-Pandemie ab dem Jahr 2020 noch verstärkt. Private Kulturunternehmen werden nicht nur an der Qualität ihres künstlerischen Angebots und ihrer sozialen Wirkung gemessen, sondern auch an ihrem wirtschaftlichen Erfolg. Gründer:innen und Manager:innen solcher Unternehmen beziehen sich daher zunehmend auf unternehmerische Erfolgsmaßstäbe und wenden diese an, um ihren Status zu bewerten (Konrad 2010).
Mit diesem Forschungsfokus soll die Analyse des Einflusses unternehmerischen Verhaltens auf den Erfolg im privaten Kultursektor mit Hilfe der Instrumente der Entrepreneurship-Forschung (Gehman und Soublière, 2017; Klamer, 2011) im Vordergrund stehen. Der Fokus auf private Kulturunternehmen ist durch die zunehmende Bedeutung gerechtfertigt, welche diese Art von Unternehmen derzeit bei der Unterstützung und Entwicklung von Initiativen im kulturellen Bereich in lokalen, regionalen und ländlichen Kontexten einnimmt (Konrad und Höllen, 2021).
Indem man sich auf zwei Forschungszweige des Kulturmanagements (Arts Management) und Unternehmertums (Entrepreneurship) stützt, erweitert man so das Entrepreneurial Excellence Model (EEM) auf den Kultursektor: Cultural Entrepreneurship Excellence. Durch bislang getätigte Forschungsarbeiten kann man durchaus zeigen, dass das Vorhandensein unternehmerischer Kompetenzen und das unternehmerische Verhalten von Gründer:innen und Manager:innen privater Kulturunternehmen tatsächlich auch für den Erfolg im Kultursektor grundlegend sind (Konrad und Vecco, 2023).
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