PRE digital health business

Innovation durch Digital Health Ventures in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft​

Relevante Fragestellungen​

Die Gesundheits- und Sozialwirtschaft (GSW) hat in Deutschland so auch in Mainz und RLP eine immer stetig wachsende Aufmerksamkeit und vor allem ökonomische Relevanz bekommen. Das ist sehr deutlich an den veröffentlichten Berichten des Bundesverbands Deutsche Startups, an entsprechenden Tagungen, den Expertengespräche „Krankenhaus“ oder den sozialwirtschaftlichen Managementtagungen sowie an den spezifischen Förderprogrammen aber auch schlicht an den Wirtschaftsdaten zu den Healthcare-Startup-Raten zu erkennen. Die GSW ist dabei in unterschiedliche Sektoren aufgeteilt, jedoch hierbei sehr komplex vernetzt. Des Weiteren spielt die Digitalisierung in der GSW eine sehr wichtige, aber durchaus extrem unterschiedliche Rolle. Manche GSW-Sektoren können, wenn nicht als Digitale Innovationstreiber angesehen, so doch als Vorreiter digitaler Geschäftsmodelle und Intensivnutzer bei Anwendung und Vertreibung digitaler Anwendungstools verstanden werden. Diese Vorreiterrolle einzelner GSW-Sektoren (z.B. Gesundheits-Apps) hat sich insbesondere in der COVID-Pandemie herauskristallisiert. Dagegen gibt es aber auch etliche GSW-Sektoren, welche als die Verlierer der Pandemie angesehen werden können, auch – aber nicht nur – wegen fehlender Digitalisierungsmöglichkeiten, geringer Innovationspotentiale und mangelndem Transformationsbestreben.

So gesehen, könnten manche Sektoren und Teilbranchen der GSW modellhaft als Entwickler, Anwender und Verteiler digitaler Innovationen aber auch als Nutznießer der Digitalisierung und digitaler Transformation der Wirtschaft angesehen werden. Diese Transformation und mit ihr die divergierende Transition innerhalb der GSW-Sektoren haben die letzten beiden Jahren der Covid-Pandemie wie durch ein Brennglas verdeutlich. Aufgrund der Bedeutung der GPW ist eine Untersuchung in diesem Kontext nötig.

Daher sollen mit dem Projekt „PRE digital health business – Innovation durch Digital Health Ventures in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft“ zu folgenden relevanten Fragen quasi als vorgelagerte Bedarfs- und Relevanzanalyse erste wichtige Erkenntnisse ermittelt werden:

  • Wie ist der Status der Digitalisierung in den Organisationen und Akteuren der GSW?
  • Welche Rolle spielt die digitale Transformation bei den Organisationen und Akteuren der GSW (allgemein und im Kontext der Covid-Pandemie)?
  • Wie meistern die eher digitalaffinen Organisationen und Akteuren spezieller GSW-Sektoren diese Transformation mit neuen innovativen Geschäftsmodellen sowie Anwendungstools und welche Rolle spielen hierbei Digital Health Ventures?
  • Was können andere weniger digitalaffinen Organisationen und Akteuren spezieller GSW-Sektoren lernen und was davon umsetzen bzw. sich aneignen?
  • Wie müssen sich auch Digital Health Ventures aufstellen, um innerhalb der sehr spezifischen und auch starren GSW ihren Markt und ihre Kunden zu finden?

 

Ziele und Mission

Mit dem Erkenntnisgewinn dieser aufwendigen PRE-Studie aus Evaluation und Datenanalyse des effektiven und effizienten Umgangs digitaler Tools sowie des Generierens von digitalen Geschäfts- und Anwendungsmodellen in ausgesuchten GSW-Sektoren mittels Kooperation mit Digital Health Ventures sollen transferierbare Einfluss- und Erfolgsfaktoren für wenig digitalaffine GPW-Sektoren ermittelt werden.

Ein Ziel ist es, zum einen diese ermittelten Faktoren als Anwendungswissen und erste Weiterbildungsmaßnahmen und Umsetzungsempfehlungen für die Organisationen und Akteuren der GPW einfließen zu lassen. Zum anderen ist es ein weiteres Ziel, auf Basis der Relevanz und Bedarfsanalyse diese PRE-Studie in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern konkrete Forschungs- und Drittmittelanträge zu entwickeln. Damit sollen insbesondere der unterstützende Transfer in diejenigen GPW-Sektoren vorangebracht werden, welche zum einen durch die digitale Transformation Probleme haben und zum anderen durch digitale Anwendungen neue Potentiale in der geschäftlichen Tätigkeit von, mit, für und durch Digital Health Ventures sehen.

Desweitern, quasi als weitergehende Mission, soll hierbei auch das Bewusstsein innerhalb der GSW-Community gestärkt sowie die digitalen Transformationsprozesse in und durch die GSW und den Digital Health Ventures unterstützt werden.

 

Interdisziplinarität​

Das Projekt „PRE digital health business“ ist bereits in seinem Forschungsansatz interdisziplinär ausgerichtet. Zum einen ist es eine wirtschaftswissenschaftliche Herangehensweise, welche bei der Forschungsstudie unterschiedliche Teildisziplinen einbezieht wie z.B. Entrepreneurship, Innovationsmanagement, aber auch strategisches Management und Organisations- bzw. Individualverhalten. Zum anderen liegt der Fokus auf den sozialwirtschaftlichen Akteuren und Organisationen insbesondere der Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Darüber hinaus wird der interdisziplinäre und institutsübergreifende Austausch von Digital Health Ventures/Startups mit den sehr unterschiedlichen GSW-Sektoren insbesondere auch durch die beiden Institute iuh (Institut für unternehmerisches Handeln) und ifams (Institut für angewandtes Management in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft) repräsentiert.